Legalisierung von Cannabis: globale Fortschritte

hanfGastbeitrag: von Marina Fischer

In den USA haben bereits 23 Bundesstaaten die Verwendung von medizinischem Cannabis legalisiert. In Alaska, Oregon, Kolorado und Washington ist man noch weiter gegangen: hier hat man bereits jeglichen Konsum ab 21 Jahren mit Besitzobergrenzen völlig legalisiert. Die Vorteile dieser Entwicklung, selbst wenn sie nicht hierzulande geteilt wird, liegen dabei auf der Hand: der neu eröffnete Markt bietet auch ein ökonomisches Interesse für die Forschung. Hanf-Produkte, wie etwa das hilfreiche CBD Öl, können so jenseits des Rausches Anklang in der Gesellschaft finden und zu echten Alternativen werden.

Auf der Hanf-Pflanze lastet ein Stigma. Statt als nützliche Pflanze mit einer interessanten Nebenwirkung – dem Rausch – zu gelten, werden ihre Heilkräfte zumindest hierzulande kaum berücksichtigt. Dabei kann Cannabis viel mehr, als nur Jugendliche zum Lachen bringen. Ganz im Gegenteil: THC, das Cannabinoid, das für die berauschende Wirkung zuständig ist, ist nur eines von vielen kleinen Wirkstoffen in der Pflanze. Es gibt Cannabinoide wie das bereits erwähnte CBD – das steht für Cannabinidol -, die kaum eine psychoaktive Wirkung aufweisen. Stattdessen wirken sie entzündungs- und schmerzhemmend, können sogar den THC-Rausch unterdrücken.

Was steckt in der Hanfpflanze noch drin? Die Amerikaner können sich durch ihre neue Gesetzesgebung nun mit dieser Frage auseinandersetzen und ehrliche Antworten finden, die nicht von der pro-contra Legalisierungsdiskussion beeinflusst und gesteuert sind. Die medizinischen Anwendungsfelder könnten viele Schmerzpatienten entlasten und Aufschluss darüber geben, wie schädlich der Konsum von Cannabis wirklich ist.

In Deutschland steht dieses Thema nicht zur Debatte. CBD Öle sind zwar nicht verboten, müssen aber kostspielig aus dem Ausland importiert werden. Medizinisches Cannabis wird nur im seltensten Fall verschrieben. Tatsächlich wird jeder Fortschritt im Keim erstickt. Als man in Berlin vorschlug, im sehr stark von Cannabisdealern frequentierten Görlitzer Park einen Coffeeshop aufzumachen, wurde der Antrag in Grund und Boden gestampft. Stattdessen sollen die Kleinbesitzmengen von 15 Gramm auf 6 Gramm reduziert werden, und so noch mehr Benzin ins Feuer der Kriminalisierung wegen Cannabis sorgen.

Was die US-Bürger anscheinend langsam verstehen: der “War on Drugs” ist in seiner effektiven Hinsicht gescheitert. Um Probleme wie Schwarzmarkt, Drogenschmuggel und unbewachten Konsum zu vermeiden, muss der Staat und die Gesellschaft regulativ in das System eingreifen und davon profitieren. Es geht schon lange nicht mehr nur darum, ob Cannabis schädlich ist oder nicht – diese Frage erübrigt sich bei Alkohol und Zigaretten ja auch – sondern darum, wie man mit der potenziellen Gefahr der Droge und ihren Nutzungsmöglichkeiten umgehen kann und in Zukunft vielleicht auch zwingend muss.

Rechtsbehelf:

Beitrag ist ein Gastbeitrag und muß sich nicht unbedingt mit der Meinung aller Netzwerker und Unterstützer decken. Wie in unserem letzten Artikel zum Thema Hanf

Hanf – eine vergessene Medizin – und noch viel mehr…,

handelt es sich bei dieser Naturschöpfung um eine Pflanze, welche endlich aus dem bewußt herbeigeführtem Schattendasein heraus gebracht gehört. Unglaublich viele Vorteile und Nutzen würde sie uns bringen wenn nicht die leidigen Interessen von Big Pharma, der Chemie und der Baumwollindustrie gewesen wären. Ein striktes Verbot, welches so in den Köpfen von Genersationen verpflanzt worden ist und endlich aufgehoben gehört. – Und ich spreche nicht davon, daß man sich ungeniert die Birne zukiffen soll damit. Die medizinischen Potenziale und die wirtschaftlichen, raumgreifend über viele Wissensgebiete hinweg, sprechen eindeutig für die Legalisierung der Pflanze Hanf. Damit wären viele Umweltprobleme von heute auf morgen einfach abgeschafft. Plastic-Planet, wäre z.B. augenblicklich gestoppt.

klaus, der Töpfer

 

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6 Kommentare zu Legalisierung von Cannabis: globale Fortschritte

  1. Selma sagt:

    Ich schließe mich dem Kommentar von grabbi an. Das allgemeine Meinungsbild bezüglich Canabis als Einstiegsdroge muss sich so schnell wie möglich ändern. Alkohol und Nikotin werden in unserer Gesellschaft verherrlicht, wobei man sich der gravierenden Folgen bewusst ist.

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  4. grabbi sagt:

    Auch empfehle ich zu lesen „Das Lübecker Gutachten“! sola dosis facit venenum o.ä. die Dosis machts! Zunmindest wird dort am Ende angegeben, daß 10 Löffel Zucker am Tag gefährlicher seien als 2 g Cannabis!

  5. grabbi sagt:

    Das ist schön 😉 – dann bin ich endlich nicht mehr kriminell! Doch Dank des LG Köln darf ja jetzt wohl jeder Schmerzpatient anpflanzen! Wurde Zeit, wenn man bedenkt daß die Menschen mit Schmerzen in einem Kibbutz bis zu 3 g am Tag abholen dürfen, gel! Und ich danke heute meiner Tochter, dass sie mir das 2009 nahe gebracht hat!

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