Jürgen Todenhöfer: Offener Brief an Bundespräsident Gauck

In der linken Zeitung „Junge Welt“, Anfang Februar veröfentlicht ein offener Brief eines Mitmenschen, Jürgen Todenhöfer, ehemaliger Hardliner der CDU und mittlerweile geläutert, mit aufrechtem Gang und ohne Stock im Arsch. Dem schließen wir uns gerne an, und zwar 1:1. Er verdient von allen gelesen zu werden, damit endlich Schluß ist mit diesem Dreck in der Welt, welchen wir permanent mitexportieren. Direkt und indirekt, geht von unserem Lande schon wieder Krieg und Verderbnis aus. – Was ist los in diesem Land mit unseren Spielern im Marionettenkabinett in Berlin?

Wir wünschen uns mehr Leute mit solchen klaren Aussagen, damit dieser mitfinanzierte und mitverbreitete Export von Gewalt endlich ein würdiges Ende finden kann. An die vielen Hunderttausend, auch Uran- und zivilen Opfer, im Irak und Kosovo sei hier an dieser Stelle ebenfalls mitgedacht. Mit dieser Anbiederung und Politik solcher „Repräsentanten“, geht jedes Lebenslichtlein und Menschlichhkeit auf diesem Planeten aus…

Hier der Text im Zitat:

http://www.jungewelt.de/2014/02-06/03…

Vier Vorschläge (Tonqualität anfangs schlecht)
Der Publizist Jürgen Todenhöfer (»Du sollst nicht töten«) hat sich mit einem offenen Brief an Bundespräsident Joachim Gauck nach dessen Auftritt auf der Münchner »Sicherheitskonferenz« gewandt:

Lieber Herr Bundespräsident,

Sie fordern, daß Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernimmt. Auch militärisch. Wissen Sie wirklich, wovon Sie reden? Ich bezweifle es und habe daher vier Vorschläge:

1. Ein Besuch im syrischen Aleppo oder in Homs. Damit Sie einmal persönlich erleben, was Krieg bedeutet.

2.Vier Wochen Patrouillenfahrt mit unseren Soldaten in afghanischen Kampfgebieten. Sie dürfen auch Ihre Kinder oder Enkel schicken.

3. Ein Besuch eines Krankenhauses in Pakistan, Somalia oder im Jemen — bei unschuldigen Opfern amerikanischer Drohnenangriffe.

4. Ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes El Alamein in Ägypten. Dort liegen seit 70 Jahren 4800 deutsche Soldaten begraben. Manche waren erst 17. Kein Bundespräsident hat sie je besucht.

Nach unserem Grundgesetz haben Sie »dem Frieden zu dienen«. Angriffskriege sind nach Artikel 26 verfassungswidrig und strafbar. Krieg ist grundsätzlich nur zur Verteidigung zulässig. Sagen Sie jetzt nicht, unsere Sicherheit werde auch in Afrika verteidigt. So etwas ähnliches hatten wir schon mal. 100000 Afghanen haben diesen Unsinn mit dem Leben bezahlt.

Wie kommt es, daß ausgerechnet Sie als Bundespräsident nach all den Kriegstragödien unseres Landes schon wieder deutsche Militäreinsätze fordern? Es stimmt, wir müssen mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Aber doch nicht für Kriege, sondern für den Frieden! Als ehrlicher Makler. Das sollte unsere Rolle sein. Und auch Ihre.

Ihr Jürgen Todenhöfer

PS: Mir ist ein Präsident lieber, der sich auf dem Oktoberfest von Freunden einladen läßt, als einer, der schon wieder deutsche Soldaten ins Feuer schicken will. Von seinem sicheren Büro aus. Fast bekomme ich Sehnsucht nach Wulff. Der wollte Menschen integrieren, nicht erschlagen.



Bildquelle Wikipedia / Wikimedia

 

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