Noch vor 10 Jahren hätte sich wohl keiner erträumen lassen, welch gigantische und flächendeckende Verbreitung das Internet verzeichnet hat. Der ein oder andere Leser wird die Anfänge des gigantischen, länderübergreifenden Netzwerk vielleicht noch selbst miterlebt haben. Damals war Google noch ein kleines Startup-Unternehmen und die Suchmaschine kann in keinster Weise mit dem starken Angebot des mittlerweile zum Milliarden-Dollar-Unternehmens herangereiften Unternehmens verglichen werden.
Durch die einfachen Bezahlsystem wie PayPal, Skrill oder dem neuesten Trend Bitcoin, sind Waren und Dienstleistungen in Sekundenschnelle erworben und man hat eine Menge freier Zeit zur Verfügung, die man auch anderweitig nützen könnte. Doch leider ist nicht alles Gold, das glänzt, denn das globale Netzwerk weist auch ein paar Schattenseiten auf, über die sich viele Nutzer nicht im Klaren sind. Insbesondere seit der Whistleblower Edward Snowden seine Geschichte publik machte und aufzeigte, was die USA denn alles für schöne Dinge mit dem Internet anstellt, sind bestimmte Themen glücklicherweise stärker in das Bewusstsein der Nutzer gelangt. Der Datenschutz ist mittlerweile keines der kleinen Themen, über das man Freitagabend am Stimmtisch am Stammtisch philosophiert, sondern in den letzten Jahren zu einer gigantischen Bewegung geworden.
Präventive Staatsüberwachung durch retroaktive Datensammlung
Natürlich macht man sich als Onlinekäufer keine allzu großen Gedanken, geschweige denn Sorgen, was denn so alles mit den persönlichen Daten passiert. Ob man sich ein Buch auf Amazon kauft oder auf der Suche nach einem günstigen Sofortkredit für neue Anschaffungen ist, man hinterlässt überall seine Spuren. Sogenannte Metadaten werden bei vielen großen, aber auch kleineren Internetseiten gespeichert, wobei die Absichten nicht einmal schlecht sind. Indem Betreiber bestimmte Daten wie Suchanfragen speichern, sind diese wiederum in der Lage, das Angebot zu personalisieren. Somit genießen die Anbieter den Vorteil, durch gezielte Werbung bessere Verkäufe zu erzielen, während der Kunde davon profitieren kann, ein auf ihn abgestimmtes Angebot zu erhalten.
Doch leider werden die Daten im Rahmen der Allgemeinen Geschäftsbedienungen nicht ausschließlich für persönliche Zwecke herangezogen, sondern auch untereinander getauscht oder gar verkauft. Somit können sich die Besitzer großer Datensätze nicht nur einen netten Nebenverdienst in die Taschen streichen, sondern ermöglichen es auch externen Anbietern, ihre Angebote dementsprechend an das anzupassen, was sie von den erworbenen Datensätzen in Erfahrung bringen konnten.
Kann man selbst etwas gegen die massive Datensammlung unternehmen?
Diese Frage beschäftigt nicht nur Datenschützer aus der ganzen Welt, sondern auch immer mehr Privatanwender und Hobbysurfer interessieren sich für diese Thematik. Zunächst einmal ist es von entscheidender Bedeutung, dass man sich stets darüber im Klaren ist, dass durch die Eingabe von Email-Adressen, Kreditkarteninformationen oder persönlichen Daten ein Profil erstellt werden kann. Die erste Schutzmaßnahme sollte daher auf alle Fälle sein, etwas vorsichtiger mit seinen Daten zu sein und sich auf jeder Webseite genau zu überlegen, ob und welche Daten man von sich preisgeben möchte.
Die Themen Anonymität und Datenschutz haben in den letzten Jahren zu zahlreichen technologischen Fortschritten geführt, die es wirklich in sich haben. Ein interessantes Beispiel stellt das Anonymisierungsnetzwerk Tor dar. Dieses ermöglicht es Benutzern sich mit mehr Anonymität durch das Netz zu bewegen. Doch sollte man sich auch bei dieser Technologie darüber im Klaren sein, dass absolute Anonymität im Netz nicht möglich ist. Dennoch bildet das Tor-Netzwerk die ideale Basis, um Recherchen für Kredite, nach bestimmten Krankheiten oder anderen Themenbereichen durchzuführen, ohne dass die Suchfragen irgendwie mit dem eigenen Namen in Verbindung gebracht und Rückschlüsse gezogen werden können.