Das Volk in BW hat am Sonntag abgestimmt… – Aber über was?

Liebe/r Leser/in, vielleicht wundern Sie sich ja auch, warum man in Stuttgart auch nach dem durchgeführten Volksentscheid am Sonntag keine Ruhe geben will. Ich fragte mich das auch. Also schaute ich etwas genauer hin und wollte wissen, wie sah er aus. Der Stimmzettel, auf dem man sein Votum ankreuzen sollte.


Und voala, jetzt wundert mich überhaupt nichts mehr. Schauen Sie sich das mal in Ruhe an und beantworten Sie sich mal selbst die Frage, was uns der Verfasser dieser Zeilen überhaupt damit sagen will…

Quelle:   http://www.baden-baden.de/imperia/md/images/bilderstadt/aktuelles/wahlen/muster_stimmzettel-volksabstimmung-s21.jpeg

Für mich steht fest, wer diesen Stimmzettel entworfen hat, hatte kein Interesse daran, daß Lieschen Müller überhaupt begreift, was sie abstimmen soll.


Hier wurde das Instrument Volksentscheid als Votum vorgeführt und wenn Sie meine Meinung wissen wollen, wer das verbrochen hat, gehört geteert, gefedert und durch die Reihen der Stuttgart 21 Gegner gejagt…

am 27. November schreibt der Stern in seiner Onlineausgabe, Zitat:
„Der Stimmzettel für die S21-Volksabstimmung ist von mehreren Ministerien unter Federführung des Innenministeriums entwickelt worden. Die Fragestellung ist kompliziert und stieß in den vergangenen Wochen auf vielfache Kritik nicht nur bei der Opposition. …„

Trotzdem veranlaßte das offenbar niemanden aus den angesprochenen Ministerien, daß man sich mit der Gegenpartei an einen Tisch setzen kann, um sowas im Vorfeld ausräumen zu wollen. – Sollte garantiert auch nicht sein, man tanzt doch für ganz andere Veranstaltungen, als die für das Volk.

Anfang diesen Jahres hatte ich eine kurze Skypekonversation mit Walter Sittler, bekannt geworden als Sprecher der Stuttgart 21 Gegnerschaft, in welcher ich ihm nicht nur unseren Gesetzentwurf zu Volksentscheiden auf Bundesebene vorstellte, sondern vorausgesagt habe, daß man die Gegner des Stuttgart 21 – Projektes über den Tisch ziehen wird. Ich hätte gern Unrecht behalten, aber es fand genau das statt, was in einer Parteiendiktatur mit Nähe zu Konzern- und Bankenwirtschaft stattfinden muß. Die Desinformation durch Komplizierung, Fehlinformation oder die schlichte Unterdrückung von Information…

Wohl bekomms, eine bittere Pille, welche man hier auf Kosten eines wirksamen Entscheidungsinstruments zurechtgemixt, ausgepackt und verabreicht hat. Machen Sie bitte zu Hause den Selbsttest und versuchen Sie mal in einer spaßig ruhigen Minute, zusammen mit der Familie und schalten Sie ruhig mal für einen Moment die alles bestimmende Glotze aus, daß man das im Sinne für oder gegen das Projekt abstimmen kann. Sowas muß man selbst durchgespielt haben, damit man begreifen kann, wie man von der Politik vorgeführt worden ist

Da hilft auch nicht, daß man kurz vor der Abstimmung noch versuchte eine Gebrauchsanweisung unters Volk zu bringen, wie der Gegner oder Befürworter das  Prozedere der Ja/Nein – Abstimmung bewerkstelligen soll. Da haben sich längst schon Leute verabschiedet, welche sich einfach nicht mehr vorführen lassen wollen. – Und mal ehrlich, das hat nichts damit zu tun, daß vielleicht das Wetter nicht mitgespielt haben soll.


Nicht genug, daß dieses gewollte Debakel aufgetreten ist, Land ein Land ab frohlockt Mainstream, daß die Gegner in der Minderheit sind. Nun, ein gutes Beispiel dafür, wie gut die Gleichschaltung in der Desinformation funktioniert. Wir sind es ja aus den Vorwahlzeiten bereits gewohnt. – Daß das auch anders geht, haben wir in unserem Gesetzentwurf vorgesehen, wo die Informative und vor allem saubere und ehrliche Information unabdingbar ist, wenn man nicht heftigste Sanktionen als Desinformant über sich ergehen lassen will.


Trotzdem, ein Gutes hat diese Abstimmung doch, es hat sich eindrücklich gezeigt, daß sich das Volk auf sich selbst verlassen muß, auch wenn es jetzt in Milliardenhöhe dafür abgezogen wird. – Wer darauf wartet, daß man ihm aus der Politik oder deren Think Thankschmieden heraus einen Stimmzettel mit Format und Sinn präsentieren werden wird, der hat auf Sand gebaut. Den Gegnern von Volksentscheiden gab man damit Recht, daß das Volk für die Entscheidung komplizierter Zusammenhänge nicht fähig ist. Eine unterschwellige Botschaft, welche sich ins gemeinschaftliche Bewußtsein sehr tief eingraben soll. – Das wird Sinn und Zweck der Aktion „unmöglicher Stimmzettel“ wohl eigentlich gewesen sein.

Der Vorteil so negativ abgezogener Aktionen ist, daß es immer in einem allgemeinen Lernprozeß münden wird. Das Volk ist nicht zu doof, es ist vielleicht hier und da einfach nur bewußt fehlinformiert, was sich aber recht einfach abstellen läßt…

Bleiben Sie dran, wir werden Ihnen in der Zukunft Wege aus dem Dilemma einer solchen Politik aufzeigen können, welche unkonventioneller und vor allem ehrlicher sind.

 


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